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Volkstrauertag in Lüdenscheid am Denkmal "Der Erwachende"
oder an den Kriegsgräbern des evangelischen Friedhofs?

Chronologie

*Dietmar Simon: Der Nackte und die Toten, in: Der Märker 1995, S.21

Kritik der Friedensgruppe

Laut Grundgesetz ist der Frieden neben der Demokratie das wichtigste Ziel der Politik. Entsprechend lautet das Motto des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge: "Versöhnung über den Gräbern". Kein Helden- und Nationalkult, sondern das Schicksal der einzelnen Opfer soll nach demokratischer Vorstellung (Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar") im Mittelpunkt stehen. Das Denkmal widerspricht der Erinnerung an alle Opfer der NS-Gewalt, zu denen Juden, Kommunisten, Menschen mit Behinderungen, Sinti, Roma, Homosexuelle, Fahnenflüchtige/Wehrdienstverweigerer u.a. zählen. Deshalb spaltet das Denkmal das demokratische Gedenken in Lüdenscheid. Es widerspricht auch dem Friedensauftrag des Grundgesetzes, das den nationalheroischen Heldenkult ablehnt und den gewaltfreien Demokraten als Leitbild hat.

Bis heute hat niemand über den Widerspruch zwischen der Skulptur und dem heutigen Sinn des Volkstrauertags gesprochen. Deshalb ist die Wiederholung des Arguments, dass das Denkmal gerade am Volkstrauertag zum Frieden und zur politischen Bildung beitrage, nicht nachvollziehbar.

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