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Gedanken zu Israel und Palästina

von unserem Friedensfreund Dieter Hohaus

Es fällt uns wegen der deutschen Vergangenheit sehr schwer Kritik an den Maßnahmen der israelischen Regierung zu üben. Doch auch gerade die Sorge um die Zukunft Israels zwingt uns geradezu zu einer Stellungnahme.

Spätestens seit 1961 wissen wir, dass wer Mauern baut, sich ins Unrecht setzt. Je höher die Mauer wird, desto unsinniger ist sie, ja, sie wird sich auf die Dauer als kontraproduktiv erweisen. Trotz Ermahnungen aus aller Welt und der UNO erlaubt sich Israel eine Politik des Terrors gegenüber den Palästinensern. Wahllos werden Bomben und Granaten auch gegen die Zivilbevölkerung, gegen Frauen, Alte und Kinder eingesetzt, eine demokratisch gewählte Regierung bekämpft und ein Teil ihrer Mitglieder willkürlich eingesperrt. Das alles erfolgt, nachdem die wichtigsten palästinensischen Gruppierungen sich bereit erklärt haben, das Existenzrecht Israels anzuerkennen! Seit Jahren schon befindet sich eine große Anzahl Palästinenser in israelischen Gefängnissen. (ca. 10.000?) Es findet permanent ein nicht erklärter Krieg statt. Die Vernunft ist dem Hass gewichen. Jede Bombe und jede Granate, die unschuldige Menschen trifft, erzeugt neue Selbstmordattentäter!

Israelis und Palästinenser müssen nun endlich lernen, miteinander zu leben. Unter dem Schutz der UNO sollte sich endlich ein souveräner Staat in dem die Palästinenser friedlich leben, entwickeln können. Einige wenige erfreuliche Ansätze gibt es dazu: Unsere Sympathie gilt den israelischen und palästinensischen Friedensgruppen, den israelischen Offizieren, die Bombenangriffe auf wehrlose Dörfer verweigerten, dem deutschen Komitee für Grundrechte und Demokratie, das in jedem Jahr palästinensische und israelische Kinder und Jugendliche in gemeinsamen Ferienlagern unterbringt. Anerzogene Abneigung oder gar Hass sind nach ein paar Tagen stark in den Hintergrund gedrängt und jeder Teilnehmer gewinnt ein positives Bild vom anderen Volk; die Jugendlichen diskutieren und spielen friedlich miteinander. Als Zeichen seines guten Willens sollte Israel den ersten Schritt in Richtung Frieden tun und eine größere Anzahl der ohne Gerichtsurteil inhaftierten palästinensischen Gefangenen freilassen!

Unser Mitgefühl gilt den Opfern beider Seiten!

Wir Europäer wollen nicht, dass Israel im Gazastreifen wahllos Gebäude zerstört, die mit unseren EU-Geldern erbaut worden sind. Israel hat Terror und Krieg vom Zaun gebrochen, tötet wahllos unschuldige Zivilisten und dringt in den Nachbarstaat Libanon ein, zerbombt dort die Infrastruktur und tötet so viele völlig an dem Beschuss israelischer Gemeinden Unbeteiligte, terrorisiert nicht nur die Palästinenser, sondern auch den benachbarten Libanon, seine arabischen Nachbarn.

Der schon seit Jahrzehnten andauernde Staatsterror Israels gegen seine Nachbarn hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Unter Duldung durch die US-Regierung, wenn nicht gar durch sie ermuntert, entfesselt Israels Armee einen Krieg gegen den benachbarten Libanon, bombardiert wahllos Städte, vertreibt dadurch die Bewohner, mordet unzählige unschuldige Zivilisten und zerstört die Infrastruktur des Landes. Dieser Krieg hat naturgemäß die Gegenseite auf den Plan gerufen; so schießen Hisbollah-Einheiten Raketen auf israelisches Gebiet ab, die wiederum Unschuldige töten.

Europa sieht fast tatenlos zu und scheut sich sogar, einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern, vielmehr ist man bereit, den Israelis Zeit zu gewähren, sodass sie möglichst weiterhin ihren Krieg führen können, weitreichende Zerstörung anrichten und /vollendete Tatsachen schaffen. Das bedeutet, dass die israelische Armee weiterhin Zivilisten mit Streubomben tötet und den gesamten Libanon auf Jahrzehnte in seiner Entwicklung zurückbombt.

Der trotz mehrfacher Warnungen erfolgte Angriff auf einen UN-Stützpunkt, bei dem vier UNO-Soldaten getötet wurden, zeigt die Skrupellosigkeit und den Zynismus der israelischen Regierung und seiner Armee.

Unsere Medien scheuen sich, Mord Mord zu nennen und verschanzen sich hinter den Erklärungen unserer Regierung, ein sofortiger Waffenstillstand sei nicht möglich.

Wir fordern sofortige Waffenruhe und den Rückzug der Israelis aus dem Libanon und dem Gazastreifen!

Wir verlangen, dass Israel seine Politik des Terrors sofort einstellt, dass unsere Bundesregierung, die EU und UN endlich auf Israel einwirken, einen sofortigen Waffenstillstand einzuleiten und seine Truppen aus dem Libanon und dem Gazastreifen zurückzuziehen!

Lüdenscheid im August 2006


Wir verweisen an dieser Stelle auf ein Rundfunkfeature mit Reuven Moskovitz, Träger des Aachener Friedenspreises 2003 gemeinsam mit der Palästinenserin Nabila Espanioly

WDR 5 - Redezeit vom 21. Juli 2006, 11.05 Uhr



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