Friedensgruppe Lüdenscheid

Aktuell

Nächstes Treffen:
Termin in der Presse!
Der Kleine Prinz
Luisenstraße, Lüdenscheid


Aus der Friedensbewegung

Hier findet Ihr aktuelle Nachrichten und Hintergründe von und aus der Friedensbewegung.
weiter


Kampagne gegen Neonazis

Zur Kampagnenseite gegen den Einzug von Neonazis und Rechtsextremisten in unsere Parlamente und kommunalen Vertretungen.


Aktuelle Publikationen der Friedensgruppe
findet man hier!


Jetzt online!
Gedenkbuch fuer die Opfer des Nationalsozialismus
ist jetzt online verfügbar.
weiter...

Zum 1.September 2008 auf dem Friedhof Hühnersiepen

Rede von Erwin Mundt am 31. August 2008

Wir gedenken jedes Jahr der Opfer des Faschismus auf dem Friedhof des Arbeits- und Erziehungslagers Hunswinkel in Hühnersiepen. Wie begann es 1933? Der Terror der Nationalsozialisten gegen ihre Gegner brauchte einen Vorwand. Der Vorwand war der Reichstagsbrand, der aus der Sicht der Kommunisten von den Nationalsozialisten entzündet wurde, um gegen die Gegner rücksichtslos vorgehen zu können. &xnbsp;Die Nationalsozialisten aber unterstellten dem Holländer van der Lubbe, den man für einen Kommunisten hielt, die Tat. Der Prozess zum Reichstagsbrand war kein unabhängiges Verfahren. Bis heute wissen wir nicht, was die Wahrheit war und ist. Denn der Brand muss an mehreren Stellen gelegt worden sein und normalerweise mehrere Brandstifter gehabt haben.

Am Tag nach dem Reichstagsbrand wurden bekannte Gegner aus den Reihen der Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaften in mehr als 160 „SA-Unterkünften“ Deutschlands inhaftiert, misshandelt und gefoltert. Eine unbekannte Anzahl starb. Die Unterdrückung der Bevölkerung setzte mit aller Macht ein. Das Weltbild vom Herrenmenschen und Rassenhass war die ideologische Grundlage für das brutale Vorgehen gegen diejenigen, die den Nationalsozialisten im Wege standen. Selbst die alten Kämpfer der SA wurden im Juni 1934 Opfer der SS und der nationalsozialistischen Führer. Neben ungeliebten alten SA-Kämpfern wurden bei dieser Mordaktion, die „Röhm-Putsch“ genannt wurde, &xnbsp;auch Gegner der Nationalsozialisten ermordet. Zu ihnen zählte der ehemalige Reichskanzler und General Kurt Schleicher. Insgesamt wurden ca. 100 Menschen, die den Nationalsozialisten nicht passten, im Juni 1934 erschossen. Das war der vielfach bejubelte Anfang des tausendjährigen Dritten Reiches.

Sofort wurde mit der Aufrüstung begonnen, die mit dem Vierjahresplan für die Kriegsbereitschaft ab 1936 fortgesetzt wurde. 1936 bot sich in Spanien die Gelegenheit, die Schlagkraft der neu entwickelten Luftwaffe auszuprobieren, die viele Bauteile aus Lüdenscheid bezog. Die Opfer des spanischen Bürgerkriegs und der Legion Condor sind genauso Opfer der Nationalsozialisten und der deutschen Wehrmacht wie die hier bestatteten Häftlinge des Arbeits- und Erziehungslagers Hunswinkel.11 Millionen Menschen wurden ermordet und der Krieg, der von Deutschland ausging, kostete 55 Millionen Menschen das Leben. Es ist unfassbar, dass es heute Menschen gibt, die wieder dem völkischen Nationalwahn Glauben schenken und ihm folgen.

Damals gab es in Deutschland und den besetzten europäischen Ländern Widerstand in vielfältigen Formen: die Verweigerung der Mitgliedschaft in NS-Organisationen, die Unterstützung der Familien von Verfolgten oder sogar den organisierten Widerstand unter Einsatz der Freiheit und des Lebens. Heute ist es nicht mehr so gefährlich, über die Unmenschlichkeit des Faschismus aufzuklären. Aber trotzdem ist es jetzt am wichtigsten. Wenn Krieg und Terror herrschen, ist es zu spät für Frieden und Freiheit. Deshalb sind sie für uns der Ernstfall und gilt das Motto: Wehret den Anfängen! Setzen wir uns ein für den Frieden und gegen den Neofaschismus!

Zur alten Seite