Gestern und heute: Krieg ist keine Lösung!
Am 7. September 2003 beging - wie jeden ersten Sonntag im September - die Vereinigung der Verfolgten des Naziregines - Bund der Antifaschisten (VVN-BDA) zusammen mit der Friedensgruppe Lüdenscheid den Anti-Kriegstag mit einer Gedenkveranstaltung auf dem sogenannten Russenfriedhof in Hühnersiepen. Etwa 35 Teilnehmer gedachten hier dem 64. Jahrestag des Beginns der Zweiten Weltkrieges.
Die Rede von Mathias Wagner zu den lokalen Auswirkungen von Krieg und Faschimus in Lüdenscheid und des Terrors im Arbeitserziehungslager Hunswinkel stellte zugleich einen Bezug zum aktuellen Vorgehen der USA im Irak dar. Die Ansprache von Thomas Mehner vertiefte dieses Thema und kritisierte heftig die verlogene und brutale Eroberungs- und Raubpolitik der USA, die aber auf Grund des ökonomischen Niedergangs der USA zum Scheitern verurteilt ist.
Die Friedensgruppe und die VVN-BdA sowie die DKP legten am Gedenkstein des Lagerfriedhofes Kränze zu Ehren und Erinnerung an die Opfer nieder.
Der Ruhrverband und die Vergangenheit
Im Anschluß an die obige Veranstaltung lud die Friedensgruppe zum Verseuferweg unweit des Dammes ein, wo der Ruhrverband eine Reihe Schautafeln aufgestellt hat, die die Technik und die Geschichte des Versedammes darstellen. Leider hat der Ruhrverband trotz vieler Kontakte mit uns, trotz unserer Materialien und Aufforderungen die Geschichte der Arbeitssklaven und der Lagerhäftlinge weggelassen. Die Zeit zwischen 1933 und 1945 scheint, so sugerrieren die offiziellen Schautafeln, am Versedamm nicht stattgefunden. Tatsache ist jedoch, dass die Fa. HochTief hier hunderte Zwangsarbeiter und Lagerinsassen unter unmenschlichsten Bedingungen ausbeutete, von denen viele durch Hunger, Entkräftung, Krankheiten, Misshandlungen und Ermordund ums Leben kamen.
Nachdem die Friedensgruppe hierzu eigenmächtig eine zusätzliche Schautafel aufgestellt hatte, kam Bewegung in die Sache. Endlich hat der Ruhrverband reagiert und uns per Email ein Schreiben zukommen lassen, in dem er umfassende Aufklärung zusagt, auch in Bezug auf andere Lüdenscheider Unternehmen und Institutionen, die Zwangsarbeiter ausgebeutet haben. Die Friedensgruppe wird die angeforderte Zusammenarbeit mit dem beauftragten Historiker bzw. Institut sehr gern leisten und ihr Wissen und Material beisteuern. Wir hoffen, dass uns der Ruhrverband bald dessen Namen bekanntgibt, so dass wir den Kontakt aufnehmen können.
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