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8. Mai - 75 Jahrestag - Tag der Befreiung!

40 Jahre benötigte die bundesrepublikanische Gesellschaft, bis der 8. Mai 1945 erstmals von höchster staatlicher Stelle als das anerkannt wurde, was er war und ist: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ So resümierte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985 in seiner Gedenkrede anlässlich des 40. Jahrestages.

In den folgenden 35 Jahren, bis zum heutigen Tage, wurde und wird jedoch diese Erkenntnis und deren daraus zu folgernden Konsequenzen für eine demokratische Gesellschaft fortwährend und zusehends ausgehöhlt. Hoffnungen auf Entspannung nach dem Wegfall der Ost-West-Konfrontation wurden durch den Aufbau neuer Feindbilder getrübt und durch die Eskalation neuer Konflikte auch im Herzen Europas, in Jugoslawien, zunichtegemacht. Der immer wieder mit Gewaltexzessen aufkeimende Rechtsextremismus und Nationalismus wurde über kurzzeitige Lippenbekenntnisse hinaus lange ignoriert und verharmlost.

Heute sehen wir uns einer zunehmend militarisierten Welt gegenüber. Deutschland investiert mehr in Rüstung, denn je. Menschenverachtende Regimes wie Saudi-Arabien, die für eskalierende Konflikte in der Region mitverantwortlich sind, werden weiter mit Rüstungsgütern beliefert. Damit macht sich Deutschland mit schuldig an der dramatischen Situation der Menschen im Jemen.

Und innerhalb unserer Gesellschaft? Über die vergangenen Jahre hat sich eine Partei etabliert, die durch kontinuierliche Tabubrüche Nationalismus und rechtsextremen Ideologien den Weg in die Mitte der gesellschaftlichen Debatte geebnet hat. In der Folge wurde die Hemmschwelle zur Gewalt niedergerissen. Rechtsextremistischer Terror, der bereits seit Jahrzehnten Teil unserer gesellschaftlichen Realität war, tritt inzwischen immer ungehemmter zu Tage.

Das muss uns wachrufen, weil in unserem gemeinsamen Grundgesetz steht: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das deutsche Volk ... dieses Grundgesetz gegeben." Diese Aussage und das Gedenken erinnern uns an unsere drei wichtigsten politischen Aufgaben in der Bundesrepublik:

  1. "Frieden schaffen ohne Waffen!" und ohne Waffenexporte, die immer mehr Unfrieden und Flüchtlingsströme verursachen (Beispiele: Jemen, Libyen).

  2. Europa zusammenhalten! Stattdessen wird Russland immer weiter durch die expansive NATO ausgegrenzt. Wenn es eine wichtige Erkenntnis aus dem 8. Mai 1945 gibt, dann die der europäischen Einigkeit, um die wir uns viel mehr bemühen müssen, als dies bisher geschieht. Hier leistet die Friedensgruppe und andere seit einigen Jahren ihren bescheidenen Beitrag in der engen Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt Taganrog.

  3. Stärkung der Demokratie und Menschenrechte! Sie sind auch in anderen europäischen Ländern gefährdet. Sie müssen durch ziviles und politisches Engagement viel mehr gefördert werden, damit nicht Autokraten alles zum Scheitern bringen und geistige Brandstifter wie die AfD diese Werte gesellschaftlich aushöhlen. Im Sinne von Gedenken, Forschen und Handeln für die Zukunft unterstützt die Friedensgruppe die Arbeit der Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid als lokalen Beitrag dazu.

Heute, 75 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg, ist es an der Zeit, dem endgültig Einhalt zu gebieten. Ein klares Signal wäre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Deshalb schließt sich die Friedensgruppe Lüdenscheid dem Aufruf an, den 8. Mai zum Feiertag für den Frieden, für Europa und die Demokratie zu machen.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

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