Pearl Harbour

Ergänzende Anmerkung zur Irak-Broschüre (Kein Blut für Öl) II
von Dieter Hohaus

Erinnerungen an den 7. Dezember 1941

Am frühen Morgen griffen überraschend japanische Flugzeuge in großer Zahl ohne Vorwarnung oder Kriegserklärung den Flottenstützpunkt der USA Pearl Harbor auf der Hawai - Insel Oahu an. Ein großer Teil der US-Pazifikflotte wurde vernichtet; es waren rd. 3.500 Tote zu beklagen.

Bisher war bekannt, daß es zwischen den Amerikanern und Japan wegen der rücksichtslosen expansiven Politik und Wirtschaft Japans , die mit ihren Waren die Märkte überschwemmte, Schwierigkeiten gab. Im Juli 1941 hatte Präsident Roosevelt eine Sperrung der japanischen Guthaben in den USA verfügt und ein Embargo für die Ölausfuhr nach Japan verhängt. Es fanden Verhandlungen in Washington statt, bei denen die USA den Japanern unannehmbare Bedingungen auferlegen wollten wie die Räumung der besetzten Gebiete in China und Indochina und den Austritt aus dem Dreierpakt mit Deutschland und Italien. Die Verhandlungen scheiterten.

Als nach fünfzig Jahren die Archive geöffnet wurden, konnten Historiker folgendes ermitteln: Die Amerikaner waren mehrfach gewarnt worden. Im Januar 1941 hatte der Marineminister dem Kriegsminister die Möglichkeit eines Angriffs auf Pearl Harbor mitgeteilt, zwei Monate später verfaßten die beiden Kommandeure der Luftstreitkräfte ein Memorandum, das die Ereignisse des 7.12. vorwegnahm, dem der Chef des Admiralstabes am 1.4. noch hinzufügte, besondere Gefahren bestünden an Samstagen oder Sonntagen, da erfahrungsgemäß an diesen Tagen Angriffe der Achsenmächte erfolgt waren. Verschiedene Funksprüche der japanischen Regierung waren in Washington entschlüsselt und gelesen worden.

Drei Wochen vorher war vor einem Großangriff gewarnt worden, ebenso hatten holländische, britische und russische Nachrichtendienste Warnungen an die US-Behörden übermittelt. Insgesamt sollen 188 entschlüsselte Nachrichten, die zum Teil Datum und Uhrzeit des Angriffs enthielten, vorgelegen haben. Trotzdem waren im Hafen von Pearl Harbor keine Torpedonetze und keine Ballonsperren angebracht worden; die Radarstation war nur morgens von 4 bis 7 Uhr besetzt.

Der amerikanische Kriegsminister Stimson soll nach einer Besprechung mit Präsident Roosevelt über die Japaner am 25.11.41 notiert haben "Die Frage war, wie man sie in eine Position manövrieren könnte, in der sie den ersten Schuß abgeben würden, ... so daß niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor war."

Es begann ein blutiger Krieg, der unzählige Opfer forderte, die Profite der Rüstungsindustrien aber schnellten steil nach oben.

Der Krieg endete mit dem atomaren Inferno für die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki.