Friedensgruppe Lüdenscheid

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Antikriegstagsveranstaltung in Hühnersiepen

"In einer Zeit, in der in so vielen Länder Unterdrückung herrscht, ist das Gedenken so wichtig wie eh und je". Mit diesen Worten leitete Josef Filippek die diesjährige Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Hühnersiepen ein. Anlässlich des Antikriegstages hatten die Lüdenscheider Friedensgruppe und die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes Märkischer Kreis (VVN-BdA) unter dem Motto "Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen" am 2. September 2001 zur Gedenkstätte geladen. Vertreter der griechischen Gemeinde und der PDS legten Kränze am Gedenkstein nieder.
Heinz Hofmann machte am fiktiven Beispiel eines russischen Jungen deutlich, welches Maß an Elend und Leid die Brutalität der faschistischen Verschleppung für die Opfer bedeutete. Weiter beleuchtete er die Geschichte der Veranstaltung, die seit über 40 Jahren stattfindet. Sie wurde in Zeiten des eiskalten Krieges oft nicht gern gesehen und ignoriert, aber auch mit reger Beteiligung vieler Parteien und städtischer Vertreter durchgeführt, z.B. beim Besuch einer Abordnung der sowjetischen Botschaft Ende der '80er Jahre.
Renate Lazar erinnerte in ihrer Ansprache an die Leiden der Menschen im Lager Hunswinkel und spannte den Bogen bis zur aktuellen Entschädigungsdebatte: "Das Unrecht, das hier geschehen ist, ist nicht wieder gutzumachen. Deshalb ist es eine Schande, wie mit den Entschädigungen ehemaliger Zwangsarbeiter umgegangen wird." Sie appellierte noch einmal an alle Firmen, die sich bisher nicht an der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft beteiligen, betonte aber auch, dass die Beteiligung in der Region weit über dem bundesweiten Durchschnitt liege.
Als dritter Redner ging Raimund Baytz der Frage nach, ob eine Entwicklung zum Faschismus auch heute wieder möglich sei. Am Beispiel der aktuellen italienischen Regierung analysierte er, dass in einem formal demokratischen Rahmen eine stramm faschistoide und autoritäre Politik wie derzeit in Italien entwickelt werden kann. Diese Tendenz sei auch in Deutschland zu sehen. "In vielen Bereichen macht die Bundesregierung eine Politik, die noch vor zehn Jahren unter Kohl als äußerst rechtslastig und reaktionär gegolten hätte." Beispiele sind Sozialabbau, Umverteilung von unten nach oben, Abbau demokratischer Rechte und Verfassungsbruch anläßlich der Kriegs gegen Jugoslawien.
Mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer endete die Veranstaltung.









Updated: Fri Jun 25 09:57:16 2004